Über 120 JAHRE ERFAHRUNG
Ihr Dorfbeck in Malters
Seit mehr als 120 Jahren gehört der Dorfbeck Schüpfer zum Malterser Dorfbild. Bruno Schüpfer betreibt das Familienunternehmen seit 1998 in vierter Generation. Mit einem breiten Sortiment versuchen wir die Wünsche unserer tollen Kundschaft zu erfüllen. Schön, dass sie bei uns sind!

Bäckerei Schüpfer um 1900
125 Jahre Bäckerei Schüpfer
Die seit etwa 400 Jahren bestehende Bäckerei vis-a-vis des Gasthauses Kreuz wurde ab 1870 von Mathias Lang als Besitzer geführt. Bei ihm trat 1890 der gelernte Bäcker Jakob Schüpfer aus Ettiswil eine feste Anstellung an. Lang war nebenbei Zwingsverwalter und betrieb auf dem dreieckigen Landstück zwischen Stötzlihaus, Schwarzenberg- und Kantonsstrasse die öffentliche Waage von Malters.
Gründung der Bäckerei Schüpfer
Jakob Schüpfer war im Frühjahr 1899 Pächter der Bäckerei Lang. Er konnte den Betrieb nicht direkt kaufen, weil Lang offene Mehlrechnungen bei der Mühle Steiner hatte und mit seinem gesamten Besitz dafür haftete. Für Jakob Schüpfer wäre es vermutlich zu viel gewesen, den ganzen Besitz von Bäcker Lang zu erwerben. Darum verkaufte Lang am 18. Mai 1899 die Bäckerei samt je drei Parzellen Land im Schachengebiet und Wald an Steiners Söhne und Co. Diese verkaufte ihrerseits im Oktober 1899 das Bäckereigrundstück samt der kleinen Waaghausparzelle zum hälftigen Kaufpreis an Pächter Schüpfer, während sie die übrigen Land- und Waldgrundstücke für sich behielt. Die Mühle Steiner verpflichtete Jakob Schüpfer zum Bezug des Mehls, gewährte ihm aber langfristige Abzahlungsraten für den Bäckerei kauf. Dies war eine massgeschneiderte Lösung für die Mühle wie auch den 34-jährigen Schüpfer, der erst noch ausreichend Erspartes «erschaffen» musste.
Jakob Schüpfer wurde rasch heimisch in Malters. Seinen Laden, wo es nebst Brot- und Konditoreiprodukten sonstige Lebensmittel zu kaufen gab, führte Ehefrau Marie Schüpfer. Diesen stattete Schüpfer bereits 1902 mit zwei elektrischen Glühbirnen aus, womit er wohl über das erste gut beleuchtete Ladenlokal in Malters verfügte. Die ausserhalb des Dorfes lebende Kundschaft bediente Jakob Schüpfer auf der wöchentlichen «Kehri», die ein Karrer für ihn mit Ross und Wagen erledigte. Dieser musste mit dem Fuhrwerk auch das viele Holz, das die Bäckerei Tag für Tag verbrauchte, zuführen. Nebenbei arbeitete Jakob Schüpfer von 1900 bis 1934 als Geschäftsführer der Landw. Genossenschaft. Zudem war er von 1910 bis 1919 Feuerwehrkommandant.
Bäckerei in zweiter Generation
Die Söhne Jakob und Hans mussten schon früh im Bäckereibetrieb mitarbeiten und das Handwerk erlernen. Während Jakob sich noch kaufmännisch weiterbildete und den Vater zunehmend als Landi-Geschäftsführer unterstützte, war Hans Schüpfer hauptverantwortlich in der Backstube. Dies zeichnete sich auch äusserlich ab, indem Jakob Schüpfer mit Ehefrau Marie das 1931 gebaute Dreifamilienhaus «Schönheim» neben dem Spritzenhaus bezog, während Hans und Ehefrau Rosa im Stammhaus blieben. Ab 1933 verfügten Schüpfers über ein Citroen-Auto, mit dem Transporte und die «Kehri» rascher abgewickelt werden konnten. Jakob jun. trat 1934 die Nachfolge des Vaters als Landi-Geschäftsführer an und besorgte das Büro des Bäckereibetriebs. Im Herbst 1942 wurde das Bäckereigebäude innen und aussen umgebaut. Als Vater Jakob Ende 1942 starb, betrieben die Brüder Jakob und Hans den Bäckerei- und Lebensmittelbetrieb gemeinsam weiter. Während Jakob Feuerwehroffizier und Kommandant wurde, bediente Hans Schüpfer jahrelang die telefonische Alarmzentrale der Feuerwehr. Als sein Bruder Jakob 1960 starb, übernahm Hans Schüpfer die Bäckerei allein.
Hans jun. übernimmt die Bäckerei
Dessen Sohn Hans hatte damals schon die Bäcker-Konditor-Lehre hinter sich. Er trat nach der Militärdienstzeit und einer Stelle in Zürich zur Entlastung in den elterlichen Betrieb ein. 1964 absolvierte er die Meisterprüfung. Hans Schüpfer jun. übernahm – als sein Vater 1967 überraschend starb – kurz nach der Heirat mit Ehefrau Martha Schüpfer-Wigger den Bäckerei- und Lebensmittelbetrieb. Da Mutter Rosa noch lange Zeit im Verkaufsladen mitarbeitete, konnte sich Ehefrau Martha vor allem dem Bestell- und Rechnungswesen sowie den Kindern widmen. Das nebenbei ausgeübte Waagmeisteramt, wofür er vom Eichamt instruiert und vereidigt wurde, gab Hans Schüpfer 1970 auf, weil die Landi seit 1966 über eine leistungsfähigere Brückenwaage verfügte. 1971 gestalteten Hans und Martha Schüpfer den Verkaufsladen um und richteten ihn kundenfreundlicher ein. 1974 besserten sie mit einer Fassadenrenovation das Erscheinungsbild des ortsbildprägenden Bäckereihauses auf. Da Sohn Bruno Interesse am Beruf zeigte, investierten sie 1994 in einen grossen Um- und Ausbau der Backstube. Bis 1998 ging Hans Schüpfer noch auf die «Kehri». Den aufgesuchten Kunden war nebst seinen mitgeführten Broten und Lebensmitteln meist ein kurzer Schwatz wichtig.
Die heutige vierte Generation
1998 übernahm Sohn Bruno die Bäckerei und den Lebensmittelladen in vierter Generation. Kurz danach liess er einen umfassenden Ladenumbau ausführen, um die Bäckerei-Konditorei- und Frischprodukte optimal zu präsentieren. 1999 konnte er das 100-jährige Bestehen der Bäckerei Schüpfer feiern. Bruno Schüpfer verstand es, die Kundschaft trotz stärker werdender Konkurrenz durch die inzwischen drei Grossverteiler in Malters zu behalten und neue dazuzugewinnen. Er passte sich veränderten Kundenbedürfnissen an, veränderte aber auch die Betriebsstruktur. Vor allem reduzierte er die sehr breite Backwarenpalette auf diverse Brote, Kleinbackwaren, Schoggigipfel und einzelne Süssteig- und Blätterteigprodukte. Dank rationelleren Abläufen der Verarbeitung einzelner Halbfertigprodukte und der an zwei Tagen bezogenen Backwaren der Grossbäckerei Hänggi schafft er es, die Produktion in der Backstube fast allein zu bewältigen.
Inzwischen ist die von Bruno Schüpfer und Partnerin Rita Emmenegger geführte, an sieben Tagen offene Bäckerei der einzige Backwarenanbieter in Malters, der seine Produkte selber vor Ort produziert. Obwohl kürzlich ein Sempacher Bäckerbetrieb einen Verkaufsladen mit Cafe eröffnete, wissen nach wie vor sehr viele Malterser/innen die Schüpfer-Brote und Kleinbackwaren zu schätzen. Es bleibt zu wünschen, dass die Geschichte noch möglichst lange weitergeht.
Peter Bühlmann, Gemeindechronik Malters
Unsere Spezialitäten
Schoggigipfeli, Sauerteigbrot, diverse Vollkornbrote, verschiedene Wähen, Zöpfe und vieles mehr!